Streichung Sudans von der SSTL kann wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen

Streichung Sudans von der SSTL kann wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen

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Nach Einschätzung des deutschen Auswärtigen Amtes befindet sich Sudan nach dem Sturz von Ex-Präsident Baschir an einem historischen Wendepunkt. Erste politische und wirtschaftliche Reformen wurden umgesetzt, ein Friedensabkommen zwischen sudanesischer Regierung und bewaffneten Gruppen wurde im September geschlossen. Die Wirtschafts- und Finanzlage sei jedoch weiterhin desolat. Dabei gilt Sudan dem Bruttoinlandsprodukt zufolge nach Nigeria, Südafrika und Angola als viertgrößte Volkswirtschaft Sub-Sahara-Afrikas.

Neben dem Export von Erdöl ist die Landwirtschaft Sudans wichtigster Wirtschaftszweig; doch internationale Wirtschaftsbeziehungen waren bislang durch Sanktionen erschwert. Foto: Bertramz; CC-BY-3.0
Nachdem Sudan sich bereit erklärt hat, 335 Mio. USD an Entschädigungszahlungen für US-Opfer terroristischer Anschläge aus der Zeit des Baschir-Regimes zu leisten, hat US-Präsident Trump am 19. Oktober 2020 angekündigt, Sudan in Kürze von der US-Liste terrorunterstützender Staaten (SSTL) zu streichen, auf der die USA Sudan seit 1993 gelistet hatten.
Die Streichung Sudans von dieser Liste ist eine zentrale Voraussetzung für Sudans Zugang zum internationalen Finanzmarkt, den Entschuldungsprozess unter der HIPC-Initiative (Heavily indebted poor countries) und ausländische Investitionen.
Eine Sprecherin des deutschen Auswärtigen Amtes erklärte dazu gestern: „Wir begrüßen die Ankündigung der USA, Sudan von der Liste terrorunterstützender Staaten streichen zu wollen. Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im Transitionsprozess Sudans und bei der Wiedereingliederung des Landes in die internationale Gemeinschaft.
Deutschland wird Sudan weiter unterstützen, damit der historische Wandel zu Frieden, Demokratie und wirtschaftlicher Erholung ein nachhaltiger Erfolg wird.“

J.B.

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