Tripolis von Rebellen eingenommen – Regimeende naht!

Tripolis von Rebellen eingenommen – Regimeende naht!

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In der Nacht zum Montag drangen die Rebellen unaufhaltsam in das Stadtzentrum Tripolis´s. Dies ging aus Fernsehaufnahmen des Nachrichtensenders Al-Dschasira hervor, die die Gaddafi-Gegner auf dem zentral gelegenen Grünen Platz zeigten. Regierungssprecher Moussa Ibrahim sagte den Medien am Sonntag, dass seit dem Mittag mindestens 1300 Menschen getötet worden seien. Bei den Kämpfen im Zentrum lieferten sich die Rebellen und Regierungstruppen erbitterte Gefechte, bei denen viele Soldaten Gaddafis in Gewahrsam genommen wurden. Gaddafi selbst rief am Wochenende noch einmal zum Widerstand auf, um „die Ratten und Verräter zu bekämpfen. Alle Stämme müssen nach Tripolis marschieren, um es zu beschützen. Wenn nicht, werdet Ihr Sklaven der Kolonialisten werden“, hieß es in einer Audioansprache des Diktators an seine Gefolgsleute.

BBC-Korrespondent Rana Jawad konnte seit März diesen Jahres nicht mehr frei berichten und bestätigte nun den bevorstehenden Umbruch. Er habe erlebt, dass der Imman einer lokalen Moschee im Osten der Hauptstadt eine Nationalhymne spielen ließ, die in der Zeit vor der Herrschaft Gaddafis aktuell war. Die Zeichen für den Niedergang des Regimes könnten eindeutiger nicht sein. UK-Premierminister David Cameron beendete kurzfristig seinen Urlaub, um ein Treffen des Nationalen Sicherheitsrates anzusetzen. Er ließ verlauten, dass „das nahe Ende für Gaddafi“ offensichtlich war. Auch US-Präsident Obama sagte: „Heute Nacht hat die treibende Kraft gegen Gaddafi seinen Gipfel erreicht. Tripolis entgeht dem Griff eines Tyrannen […]“.

Dennoch ist der derzeitige Aufenthaltsort des Diktators unbekannt. Vermutungen zufolge befinde sich der Machthaber aber noch in der Hauptstadt. Wie der TV-Sender Al-Dschasira mutmaßte, seien am Wochenende zwei Flugzeuge aus Südafrika in Tripolis gelandet. Südafrika gilt als mögliches Exil Muammar al Gaddafis. Die Regierung Zumas leugnete einige Tage zuvor noch die Entsendung südafrikanischer Flugzeuge. Als mögliche Exile gelten derweil auch Simbabwe oder Angola. Wann und wie Gaddafi abtritt, ist seine eigene Entscheidung. Sein Verbleib in Tripolis ist eine unwahrscheinliche Variante, insofern er und seine Familie den unbeschädigten Abtritt planen.

 

G.S. 22.08.11