IWF-Chefin Lagarde auf Afrika-Reise

IWF-Chefin Lagarde auf Afrika-Reise

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Bereits am Montag war sie in Abuja, der Hauptstadt Nigerias, mit Präsident Goodluck Jonathan sowie Finanzminister Ngozi Okonjo-Iweala zusammengetroffen. Sie sei „extrem beeindruckt von (…) der Energie (…), mit der er (der Präsident) die Wirtschaft umformen, Arbeitsplätze schaffen und sich auf die Landwirtschaft konzentrieren“ wolle, zitiert sie die BBC.

Am Dienstag dann besuchte Lagarde ein Diskussionsforum zu Afrikas wirtschaftlicher Zukunft in der Metropole Lagos. Es ging dort auch um die Frage, wie sich die gegenwärtige Krise Europas auf andere Teile der Welt auswirken könnte. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer „sehr gefährlichen, kritischen Phase“, sagte Lagarde laut Radio Netherlands Worldwide. „Vertrauenskrise“, „hohe Arbeitslosigkeit“, „verlangsamtes globales Wachstum“ – das sind bekannte Schlagwörter.

„Was wir sehr klar sehen, sind die Ansteckungswege zwischen den Industrieländern und dem Rest der Welt“, machte die IWF-Chefin bewusst. In der heutigen, globalisierten Welt könne keine Volkswirtschaft den gegebenen Risiken entfliehen. Die weltweiten Handels- und Finanzverflechtungen würden in einer Krise wie der jetzigen zu Brandbeschleunigern. „Es wird wichtig sein, vorbereitet zu sein“, hielt sie die afrikanischen Regierungen an, jene „fiskalischen Reserven“ wiederherzustellen, die sie 2008 schon einmal durch eine Krise gebracht hätten.

Was die zukünftige Entwicklung Nigerias betrifft, so sind für Lagarde drei Punkte auf der Regierungsagenda ausschlaggebend: erstens ein „besseres Management des (…) enormen Ressourcenreichtums“; zweitens die „strukturelle Transformation“; und drittens die „Reform des Finanzsektors“. Dafür sagte sie dem Land die Unterstützung des IWF zu. Nigeria sei „ein Vorreiter in der Region“.

Es sei auch für Afrika „Zeit zu handeln“ oder, etwas bildhafter, „sich von den globalen wirtschaftlichen Gewitterwolken abzuwenden und sich der Sonne zuzuwenden“.

Am Mittwoch macht Lagarde Station im Nachbarland Niger. Auch Südafrika soll sie in Kürze noch einen Besuch abstatten.

 

N. W., 21.12.2011

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