Vorbild für Europa?
Das kamerunische Umweltministerium hat eine Kampagne gestartet, um bis Anfang nächsten Jahres nicht-abbaubare Plastiktüten abzuschaffen. Anlass ist eine Studie des Ministeriums aus dem letzten Jahr, die belegt, dass in Kamerun jedes Jahr ca. sechs Millionen Tonnen Plastikmüll produziert werden. Die Studie zeigt außerdem, dass mehr als die Hälfte aller Plastiktüten von den Nutzern einfach irgendwohin geschmissen werden.
Die wachsende Anzahl an Plastiktüten ist damit nach Meinung von Experten eine große Bedrohung für Menschen, Tiere und die Umwelt. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) schätzt, dass weltweit bis zu fünf Billionen Plastiktüten jährlich produziert werden. Davon wird nur ein Prozent recycelt.
Kamerunische Produzenten, Importeure und Vermarkter von nicht-abbaubaren Plastikverpackungen müssen bis März 2014 deren Vertrieb einstellen, ansonsten müssen sie mit Sanktionen durch die Regierung rechnen. Die Strafen reichen von Bußgeldern bis zu 20.000 US-Dollar bis zu Haftstrafen von zwei bis zehn Jahren. Daneben will die Regierung aber auch Privatinitiativen unterstützen, die die Tüten recyceln.
Verschiedene afrikanische Staaten, angefangen mit Südafrika im Jahr 2003, haben bereits die Nutzung von Plastiktüten verboten.
Damit einhergehend muss nach Meinung von Umweltschützern ein Umdenken bei den Menschen und eine stärkere Nutzung von alternativen, biologisch abbaubaren Verpackungsmaterialien stattfinden.
Foto: canal debris von Andrews/ flickr, CC BY 2.0