William E.B. DU Bois im öffentlichen Raum geehrt

William E.B. DU Bois im öffentlichen Raum geehrt

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Anlässlich seines 56 jährigen Todestages wurde William E.B. Du Bois mit einer "Berliner Tafel" in der Oranienstraße 130 Berlin geehrt.

Foto: privat

Am Dienstag, den 27. August 2019, wurde auf der Oranienstraße 130 ein Stück Schwarze Geschichte geehrt: Dem US-Soziologen, Bürgerrechtler und Panafrikanist William E. B. Du Bois wurde eine „Berliner Gedenktafel“ gewidmet. Veranstaltet wurde das Ganze von der Senatskulturverwaltung und der historischen Kommission. Neben den genannten Vertreter*innen beehrte auch Tahir Della vom ISD Bund e.V. die Enthüllung mit einem Redebeitrag: Nach May Ayim und Martin Dibobe sei jetzt mit William E. B. Du Bois eine weitere internationale Persönlichkeit der schwarzen Community im öffentlichen Raum geehrt worden. Berlin setze durch diese Widmung ein wichtiges Zeichen in der Erinnerungspolitik und ein starkes Signal für eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit seiner Geschichte, die Schwarze Menschen und Kolonialgeschichte bisher eher ausgeschlossen und auch ausgeblendet hat.

Du Bois wurde 1868 im US-amerikanischen Great Barrington in eine freie Familie geboren. Er studierte Geschichte in den USA und von 1892 bis 1894 verschlug es ihn an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, der heutigen Humboldt Universität. In dieser Zeit lebte er für ein paar Monate in der Oranienstraße 130.

Du Bois hat durch seine Arbeit den Grundstein für die heutige Widerstandsbewegung gelegt. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen „The Philadelphia Negro“, eine Forschungsarbeit, die er 1896 veröffentlichte, nachdem ihm trotz Dissertation eine wissenschaftliche Karriere verwehrt blieb und „The Souls of Black Folk“ (1903), ein Werk, welches heute als Manifest der Schwarzen Bürger*innenrechtsentwicklung gilt. 1909 war er Mitbegründer der „National Association for the Advancement of Colored People“ (NAACP), eine Institution der Bürger*innenrechtsbewegung, die auch heute noch existiert.

1961 mit 93 Jahren siedelte Du Bois nach Ghana um. Dort arbeitete er an der „Encyclopedia Africana“, eine – wie er sie beschrieb – schamlos afrozentristische Enzyklopädie zur Geschichte Afrikas und der der afrikanischen Diaspora.

Am 27. August 1963 starb W.E.B. Du Bois mit stolzen 95 Jahren im ghanaischen Accra.

V. Jeffries