Yesterday.Today.Tomorrow – Die vierte Auflage des African Book Festivals

Yesterday.Today.Tomorrow – Die vierte Auflage des African Book Festivals

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Viele Gäste aus der afrikanischen und afrodiasporischen Literaturszene, teils weit angereist, bereicherten das diesjährige African Book Festival mit zahlreichen Gesprächsrunden und Lesungen. © InterKontinental e.V.
Viele Gäste aus der afrikanischen und afrodiasporischen Literaturszene, teils weit angereist, bereicherten das diesjährige African Book Festival mit zahlreichen Gesprächsrunden und Lesungen. © InterKontinental e.V.

Das von InterKontinental e.V. organisierte Literaturfestival stand in seiner vierten Auflage unter der künstlerischen Leitung des südafrikanischen Künstlers Lidudumalingani. Mit vielen renommierten Gästen und einem thematischen Fokus auf Südafrika und die verschiedenen Generationen an Schriftsteller*innen, konnte auch ein kurzfristiger Ortswechsel dem Festival nichts anhaben.

Eine große Vielfalt an renommierten Autor*innen und Künstler*innen war auf dem African Book Festival anzutreffen. Den Eröffnungsvortrag über Schwarzes Verleger*innentum und die Geschichte afrikanischer Literatur außerhalb Afrikas hielt die bekannte Headlinerin Margaret Busby. Samstagmorgen wurde es emotional während der Lesung von Kurzgeschichten bei “What is cooking? Adding critical Feminism to the pot”, bei der drei Lebensmittel-Aktivistinnen aus Cape Town von den Schicksalen hinter den alarmierenden Statistiken zu Nahrungsmittelknappheit, soziale Ungleichheit und geschlechtsspezifischer Diskriminierung erzählten. Beim Tête à Tête mit Lerato Mogoathle hingegen wurde viel gelacht, über Anekdoten ihrer Reisen durch 20 afrikanische Länder, festgehalten in „Vagabond. Traveling Through Africa on Faith“. Doch auch ernste Themen, wie Visa-Beschränkungen und finanzielle Problemstellungen kamen zur Sprache.

Verbunden waren die vielen Gespräche und Performances durch das Motto „Yesterday.Today.Tomorrow“, welches, ganz dem Titel entsprechend, Literatur in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft thematisierte. Allem voran aber lud es dazu ein, sich mit Verbindungen zwischen verschiedenen Generationen an Schriftsteller*innen auseinanderzusetzen, und hierbei auch mit dem Einfluss und der Unterstützung, die von den älteren Autor*innen ausgehen. Entwickelt hat dieses Konzept der renommierte Schriftsteller, Filmemacher und Fotograf Lidudumalingani aus Johannesburg, als diesjähriger Kurator des African Book Festivals. Um der immensen Vielfalt der afrikanischen Kultur- bzw. Literaturlandschaft gerecht zu werden, wechselt die Verantwortung für die künstlerische Gestaltung von Jahr zu Jahr.

Mit dem Ziel, einen kulturellen Austausch zu ermöglichen, bot das internationale Literaturevent bereits zum vierten Mal eine Bühne für Schriftsteller*innen und Künstler*innen aus Afrika und der Diaspora. So wurden am Wochenende des 26. bis 28. August multiple Bühnen auf dem Gelände der Alten Münze zur Schaufläche von Lesungen, Gesprächsrunden, Poesie und diversen Performances. Für die neuen und alten Fans der eingeladenen Autor*innen gab es zudem die Möglichkeit, die thematisierten Bücher direkt zu erwerben. Auf dem Außengelände lockte ein Markt mit Verkaufs-, Essens-, und Informationsständen, sowie eine Outdoor-Bühne. Live-Musik, Comedy und Kinderangebote schienen die Reichweite zusätzlich zu vergrößern.

Das African Book Festival scheint also auch dieses Jahr ein voller Erfolg – und das trotz des spontanen Nutzungsverbots der eigentlichen Räumlichkeiten des Napoleon Komplex, das nur wenige Tage zuvor bekannt wurde. Doch die Berliner Kulturszene hielt zusammen, und so sprangen die Alte Münze und der Festsaal Kreuzberg kurzfristig ein, um das lange geplante Event zu ermöglichen.

Sara Schuch

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