Accrochage mit Ayana V. Jackson in der Galerie Peter Herrmann

Accrochage mit Ayana V. Jackson in der Galerie Peter Herrmann

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Eröffnung:
Samstag den 23. Juli 2011 19 Uhr

Accrochage:
24 Juil – .. August

 

Während eines Aufenthalts in Berlin an der UdK bei Katharina Sieverding im Jahr 2005 begannen wir mit der afroamerikanischen Künstlerin eine Kooperation und nahmen ihre fotografische Recherche Full Circle Serie I über Hip-Hop in die Ausstellung Visualisierte RhythmenMusik in der Bildenden Kunst Afrikas auf. Seit der Einzelausstellung Looking Glass Self im Jahre 2008 ist sie den Besuchern der Galerie als fester Programmteil bekannt. Seit dem zeigten wir Ayana Jackson in verschiedenen Gruppenausstellungen, zuletzt bei Focus 11 in Basel.

Die Afroamerikanerin mit Wohnsitz in Johannesburg tauchte während ihrer soziologisch geprägten Fotorecherchen ein in die Welt der Kunst und Künstler Afrikas und ist spätestens seit der Teilnahme an der Fotobiennale in Bamako ein fester Bestandteil dieser neuen kontinentalen Karawane. Hatten die Arbeiten von Ayana Jackson zu Beginn dieser Entwicklung noch einen ausgeprägt dokumentarischen Charakter, änderte sich dies seit der Serie Black Madonna beständig hin zu fotografischen Inszenierungen wie die neue Serie Leapfrog, die wir Ihnen als Accrochage nun präsentieren können.

Der ungenau mit Bocksprung zu übersetzende Titel besteht aus einer Fotoserie und einem Video (den wir Ihnen im Rahmen unserer baldigen Videowochen vorstellen werden). Die Bildserie thematisiert in zehn Schritten eine Entwicklungsgeschichte der afrikanischen Frau seit der vorkolonialen Zeit und springt chronologisch von einer Generation zur nächsten. Beeinflusst von den Selbstinszenierungen von Claude Cahun und Samuel Fosso ist Ayana Jackson selbst das Model, das von allen dargestellten Zeitabschnitten etwas in sich trägt – A bit of the Others. Jackson portraitiert Archetypen, die von einem traditionell afrikanischen Bild ausgehend, mehr und mehr in die Diaspora springen und in der Folge in der globalen Neuzeit ankommen. Im Modestil der Epochen zeigt sie sich im Kolonialismus, in der Aufklärung, im Abolitionismus, als Teil der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung, der Bürgerrechtsbewegung oder der Harlem Renaissance um im Post Black und Afrofuturismus anzukommen. Alle zusammen sind sie die Grand Matron Army, was man frei mit Die Armee der großen Mutter übersetzten könnte, die stellvertretend für das Prinzip der Erinnerung steht.Die hockende Stellung verweist auf Mythologien des Frosches und dabei im Besonderen auf seinen metaphorischen Zusammenhang mit Fruchtbarkeit. Der darin enthaltene Aspekt der Sexualität hinterfragt die Rolle von Sehnsucht versus Versachlichung in der sozialen Entwicklung. Der Bewegungsaspekt in der Haltung des bevorstehenden Sprungs verweist auf die Überwindung von Barrieren.

Die Arbeit entstand im Zusammenhang eines Stipendiums bei Paul Gilroy und Stuart Hall unter Mithilfe von Natacha Bernette (Makeup), Tamara Faniot (Stylist), Sarah Bernstien and Andreas Vlachakis (Fotografen), David Tlale (Designer), und Feisel D (Makeup artist and Stylist). Der Film in Kooperation mit Pascale Obolo.

http://www.galerie-herrmann.com/arts/aktuell.htm

 

 
 

 

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