Aus für Auswärtsspiele: Bürokratie bezwingt Integration

Aus für Auswärtsspiele: Bürokratie bezwingt Integration

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Der 29-jährige Footballspieler Madiama Diop ist Asylbewerber. Im April begann sein erfolgreiches Training bei den Würzburger Panthers. Obwohl seine Mannschaft ihn auf den Auswärtsspielen gut gebrauchen kann, darf er nicht daran teilnehmen – die geltende Residenzpflicht hält ihn ab.

(c) public domain

Madiama Diop kommt aus dem Senegal. Dort diente er bis zu seiner Entlassung beim Militär bei einer Behörde, die gegen Korruption kämpft. Jetzt hat er eine langjährige Reise durch mehrere europäische Länder hinter sich und wünscht sich nichts weiter, als in Deutschland Fuß zu fassen. Seit eineinhalb Jahren wartet Diop auf eine Anhörung zu seinem Asylgesuch.

Als Asylbewerber, dessen Verfahren noch läuft, unterliegt Diop der Residenzpflicht. Die Größe des Aufenthaltsbereichs ist in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. In Bayern darf Diop seinen Regierungsbezirk nicht ohne Ausnahmegenehmigung verlassen. Eine solche Residenzpflicht für die Dauer des gesamten Asylverfahrens gibt es innerhalb der Europäischen Union nur in Deutschland.

Die für Diop zuständige Regierung von Mittelfranken hatte seinen Antrag abgelehnt. Die Begründung: Beim Football liege der Schwerpunkt auf dem Freizeitwert der Veranstaltung und daher werde eine Verlassens-Erlaubnis »zur Vermeidung einer unbilligen Härte« nicht erteilt. Diese Entscheidung löste nicht nur innerhalb seiner Mannschaft, sondern auch in Politik und Medien Empörung aus. In einer Presseerklärung der SPD-Landtagsfraktion Bayern wird die Residenzpflicht als „Integrationshindernis“ beschrieben, der Würzburger Abgeordnete Georg Rosenthal sprach von einer „Maske der Unmenschlichkeit“.

Um die Regierung in Mittelfranken zum Umdenken zu bewegen, starteten die Würzburger Panthers eine Petition im Internet, die sich mittlerweile mit mehr als 20.000 Unterschriften sehen lassen kann. Gleichzeitig trägt eine Fotoaktion auf Facebook zum Kämpfergeist des Footballspielers bei: „Ich bin so glücklich, dass die anderen mit mir für mich kämpfen – das gibt mir Motivation“, erzählte Madiama. „Es ist schwer für mich, nicht zu spielen. In Zukunft möchte ich gerne auch auswärts auf dem Feld stehen.“

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