Bergbau-Riesen bleiben lieber unter sich
Mining Security and Crisis Management Forum 2014 in Kapstadt.
Vom 12. bis 13. November fand in Kapstadt (Südafrika) das Mining Security and Crisis Management Forum 2014 statt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auf der offiziellen Webseite heißt es, wegen heikler Thematik seien jegliche Medien von der Konferenz ausgeschlossen. Der Veranstalter lässt verlauten, dass das Forum in einem „diskreten Rahmen“ stattfinde.
Was wird da so Heikles besprochen? Es handelt sich um einen Kongress, bei dem Vertreter_innen verschiedener Bergbauunternehmen zusammentreffen und sich über Probleme der Sicherheit in ihrer Branche und deren Bewältigungsstrategien austauschen. Aufgrund begrenzter Ressourcen müsse die Bergbauindustrie auch in geografisch und geopolitisch anspruchsvollen Gebieten agieren. Damit seien spezifische Schwierigkeiten verbunden. Besonders gestörte Arbeitgeber-/Arbeitnehmerbeziehungen, der Diebstahl von Equipment und wertvollen Mineralien aus den Minen, illegaler Abbau sowie Gewalt am Arbeitsplatz beherbergen das größte Konfliktpotential. Auch Terrorismus als Gefahr wird genannt.
Auf der Konferenz sollten sich die Unternehmen nun über ihre Erfahrungen austauschen und durch Diskussionsrunden, Vorträge und Präsentationen von Fallstudien ihr Wissen vernetzen und aktualisieren. Auf der Liste der Referent_innen finden sich die Namen von Sicherheitsvertreter_innen großer Bergbau-Unternehmen wie De Beers (südafrikanischer Diamantenproduzent und -händler mit Sitz in Luxemburg) oder AngloGold Ashanti (Goldbergbau, Südafrika) und Vertreter_innen großer internationaler Sicherheits-Firmen. Nach Repräsentant_innen von Gewerkschaften oder ähnlichen sucht man vergeblich. Organisiert wurde die Konferenz von International Research Networks, einem Unternehmen, das bekannt dafür ist, exklusive Veranstaltungen zu organisieren.
Da wird also besprochen, wie die Bergbauindustrie möglichst frei von Problemen agieren kann und an die Öffentlichkeit soll davon möglichst nichts gelangen. Beim geplanten Gala-Dinner ist man zum networken lieber unter sich. Glücklicherweise macht das investigative Medien noch neugieriger.
Sophie de Maizière