Den Haag: Gbagbo in vier Punkten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt

Den Haag: Gbagbo in vier Punkten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt

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Gbagbo sei „individuell strafrechtlich verantwortlich“ für die Verbrechen der ivorischen Sicherheitskräfte gegen vermeintliche Anhänger des schon Ende 2010 rechtmäßig zum Präsidenten gewählten Alassane Ouattara.

Nach der verlorenen Wahl hatte Gbagbo es abgelehnt, sein Amt an Ouattara abzugeben. Daraufhin war in der Elfenbeinküste das Chaos ausgebrochen. Nach Angaben von SPIEGEL ONLINE könnten bei gewalttätigen Auseinandersetzungen „mindestens tausend, möglicherweise sogar mehr als 3000 Menschen“ ums Leben gekommen sein.

Die Angriffe sollen sich teilweise gezielt auf Zivilisten und vermeintliche Anhänger Ouattaras gerichtet haben sowie auf bestimmte ethnische oder religiöse Gruppen, meldet die Hirondelle News Agency unter Bezugnahme auf den IStGH.

Nachdem das Gericht einen internationalen Haftbefehl gegen Gbagbo ausgestellt hatte, war der Ex-Präsident am Mittwoch durch die ivorischen Behörden nach Den Haag überstellt worden. Binnen Kurzem soll eine erste Anhörung stattfinden. Die Höchststrafe, die dem 66-jährigen auferlegt werden könnte, ist lebenslange Haft.

Luis Moreno-Ocampo, Chefankläger des IstGH, kündigte indessen an, weitere Anklagen im Zusammenhang mit den Geschehnissen in der Elfenbeinküste folgen zu lassen.

N. W., 01.12.2011

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