Der WWF legt OECD Beschwerde ein

Der WWF legt OECD Beschwerde ein

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Foto: Ed Gregory, CCO Public Domain, Pexels

Am 07. Oktober 2013 hat der WWF bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Beschwerde gegen die Ölförderung im Virunga Nationalpark durch die britischen Ölfirma Soco International PLC eingelegt. Vorgeworfen wird der Ölfirma, dass es die Umwelt – und Menschenrechtsrichtlinien des OEDCs unterlaufen würde und mit ihrer Suche nach Öl und der anschließenden Förderung dort lebende Menschen und Tiere in große Gefahr bringen würde. Der WWF fordert Soco auf, sofort die Ölförderung in Afrikas ältestem Nationalpark – im Kongo – zu beenden. Der Virunga Nationalpark ist der artenreichste Park Afrikas, dessen Tier – und Pflanzenvielfalt durch die Arbeit Socos bedroht wird.  „Wenn der Konzern sich nicht aus dem Nationalpark zurückzieht, verletzt er die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen. Wir drängen auf sofortigen Abzug.“ Kongo’s Nationalpark enstand aus dem Albert  Nationalpark, der 1925 ins Leben gerufen wurde. Seit 1979 ist er UNESCO Weltnaturerbe, weil er knapp 200 der vom Aussterben bedrohten Tierarten beherbergt.

Der Ölfirma wird außerdem vorgeworfen, sie haben kongolesische Sicherheitskräfte dazu benutzt den Gegnern des Projekts Angst einzujagen. Im Gespräch mit angrenzenden Gemeinden soll Soco wichtige Informationen über mögliche Umweltgefahren zurückgehalten haben. Die Förderung von Öl ist eine Gefahr für das fragile Ökosystem und kann zu schlimmer Umweltverschmutzung, Lebensraumzerstörung und Wilderei führen. 50.000 Menschen und ihre Lebensgrundlage wären in diesem Fall davon bedroht.

Auch das UNESCO Welterbe Komitee hat sich eingeschaltet und betont, dass eine Ölförderung unter der Welterbe Konvention verboten ist. Der kongolesische Staat müsse seine Zustimmung zur Ölförderung sofort zurückziehen, da sich der Kongo juristisch gegenüber der Weltgemeinschaft verpflichtet hat, den Nationalpark zu erhalten, als dieser zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Das Eindringen Socos in den Nationalpark breche nicht nur OECD-Leitsätze, sondern auch nationale Gesetzgebung und internationale Verträge. Die OECD-Leitsätze sind ein Verhaltenskodex, der für alle multinationalen Unternehmen gilt, die in einem Mitgliedsland angesiedelt sind oder dort geschäftlich tätig werden.

Der Wert des Virunga Nationalparks wird durch eine Stzudie des WWF auf derzeit auf 1,1 Milliarde US-Dollar jährlich geschätzt, wenn der Park weiterhin nachhaltig bewirtschaftet wird. Vor Ort können so 45.000 Arbeitsplätze in Bereichen der Wasserkraft, Fischerei, Öko-Tourismus, Medizin sowie Forschung und Bildung entstehen. Deshalb ist der Erhalt des Nationalparks für Mensch und Umwelt extrem wichtig.

Aileen Arndt

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