Dr. Sikhulile Moyo und Prof. Tulio de Oliveira erhalten Deutschen Afrika-Preis 2022

Dr. Sikhulile Moyo und Prof. Tulio de Oliveira erhalten Deutschen Afrika-Preis 2022

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Prof. de Oliveira (li.) und sein Team haben Ende 2020 auch schon die Beta-Variante, die erste bekannte Mutation des Corona-Virus, entdeckt. ©sun Dr. Moyo (re.) ist Leiter der national führenden Einrichtung für HIV/ AIDS-Forschung, Schulung und Kapazitätsaufbau in Botsuana: das Labor an der Botswana-Harvard AIDS Institute Partnership. ©bhp
Prof. de Oliveira (li.) und sein Team haben Ende 2020 auch schon die Beta-Variante, die erste bekannte Mutation des Corona-Virus, entdeckt. ©sun Dr. Moyo (re.) ist Leiter der national führenden Einrichtung für HIV/ AIDS-Forschung, Schulung und Kapazitätsaufbau in Botsuana: das Labor an der Botswana-Harvard AIDS Institute Partnership. ©bhp

Für ihre Verdienste während der Corona-Pandemie werden Dr. Sikhulile Moyo und Prof. Tulio de Oliveira am 25. November mit dem Afrika-Preis der Deutschen Afrika Stiftung ausgezeichnet.

Die Deutsche Afrika Stiftung (DAS) begründet ihre Entscheidung damit, dass Virologe Dr. Sikhulile Moyo, Leiter des Labors an der Botswana-Harvard AIDS Institute Partnership, und Bioinformatiker Prof. Tulio de Oliveira, Direktor am Zentrum für Epidemiologie der Universität Stellenbosch, durch ihre Entdeckung der Omikron-Variante im vergangenen Jahr, maßgeblich zu einem besseren Verständnis über die Dynamik des Pandemiegeschehens beigetragen und eine schnelle Reaktion darauf ermöglicht haben.

Statt Dank erhielten Dr. Sikhulile Moyo und Prof. Tulio de Oliveira zunächst nur Morddrohungen als Antwort auf ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse. Als Reaktion auf die Verortung der Omikron-Variante im südlichen Afrika, beschloss die EU Reisebeschränkungen. Dies hatte negative Folgen nicht nur für die europäisch-afrikanischen Beziehungen, sondern auch auf die Wirtschaft der süd-afrikanischen Region. Die beiden Wissenschaftler wurden von Seiten der Gesellschaft persönlich für diese Auswirkungen verantwortlich gemacht, woraufhin sie Anfeindungen und temporären Personenschutz erhielten. Dies hielt Dr. Sikhulile Moyo und Prof. Tulio de Oliveira jedoch nicht davon ab, ihre Forschung fortzuführen.

Mit der Vergabe des Deutschen Afrika-Preises an Dr. Moye und Prof. de Oliveira wird ihre herausragende Rolle in der Pandemiebekämpfung nun anerkannt. Für die DAS sind beide Forscher, wie aus ihrer Pressemitteilung hervorgeht, „ein leuchtendes Beispiel für Fachwissen, Integrität und Mut und beweisen zudem, was viele in Deutschland und Europa auf Grund des hiesigen verzerrten Afrikabildes nicht für möglich halten: dass medizinische Spitzenforschung auch in Afrika zu Hause ist und der Kontinent erfolgreiches Krisenmanagement in der globalen Pandemie betreibt, von dem sich auch Europa etwas abschauen kann.“

Der Deutsche Afrika-Preis wird seit 1993 von der DAS an herausragende Persönlichkeiten des afrikanischen Kontinents, die sich in besonderer Weise für Demokratie, Frieden, Menschenrechte, nachhaltige Entwicklung, Forschung, Kunst und Kultur oder die gesellschaftlichen Belange in Afrika engagieren, verliehen.

Miray Atilgan