Dresdner Friedenspreis für den einstigen Kindersoldaten Emmanuel Jal

Dresdner Friedenspreis für den einstigen Kindersoldaten Emmanuel Jal

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Im Alter von sieben Jahren stirbt Emmanuels Mutter, mit acht wird er zum Kindersoldaten ausgebildet. Bei einem Einsatz in Juba 1991 gelingt ihm zusammen mit 400 anderen Kindersoldaten die Flucht, doch aufgrund von Nahrungs- und Wassermangel überleben nur ca. 12 Kinder die viermonatige Odysee durch den Dschungel.

Sein damaliges Leben beschreibt Emmanuel selbst am Sonntag, den 16.02., als Hölle und appelliert an die internationale Gemeinschaft, nicht wegzuschauen, denn “ Schweigen ist Gewalt“.

Um seine Vergangenheit verarbeiten zu können, fängt Emmanuel an, zu singen und Songs zu schreiben. 2005 bringt er sein erstes Album Gua ( „Frieden“) heraus und wird so zum Star in Afrika. Ein Jahr später wird er mit dem Album „Ceasefire“ (Waffenstillstand), welches zum Frieden im Sudan aufruft, international bekannt. Auftritte mit Stars wie Alicia Keys, Annie Lennox, Damien Marley und Stephen Marley folgen. 2010 gründet er zusammen mit Alicia Keys, George Clooney und anderen Künstlern die Bewegung „ We want Peace“.

Den Preis, welcher mit 25.000 Euro dotiert ist, erhielt der sudanesische Rapper aufgrund seiner Musik und seines politischen Engagements bei der Bekämpfung von militärischem Missbrauch von Kindern in Afrika.         Sein Werk beschreibt er selbst mit den Worten: „Meine Musik soll wachrütteln, sie soll Hoffnung machen, dass es trotz allem ein Morgen gibt. Die Musik selbst ist erst einmal unschuldig. Erst durch die Texte kann ich ausdrücken, wie ich mich verändert habe: Vom Monster zu einem glücklichen Menschen, zu einem Friedenssoldaten.“

Der internationale Friedenspreis wurde bereits zum fünften Mal von der Klaus Tschira Stiftung aus Heidelberg und der Organisation Friends of Dresden verliehen. Er soll an das Schicksal der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Elbestadt erinnern.

Die Laudatio 2014 hielt Fatou Bensouda aus Gambia, Chefanklägerin beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Sie betonte, dass solche Verbrechen an Kindern nicht straffrei bleiben dürfen, und sagte über den sudanesischen Rapper: „ Die Welt braucht mehr Emmanuel Jals“.

          Justine Fiebig

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