Ein Rückschlag für die Gleichberechtigung

Ein Rückschlag für die Gleichberechtigung

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„Fight Homophobia, Fight AIDS“ oder „Shame on Uganda“ steht auf ihren Plakaten. Aktivisten protestieren weltweit gegen das neue Anti-Homosexuellen Gesetz, das am Montag in Uganda in Kraft trat. Auch unter internationalen Politikern hat das Gesetz Bestürzung ausgelöst. UN- Generalsekretär Ban Ki-moon sprach von einem Verstoß gegen die Menschenrechte. Dem Gesetz nach droht bei homosexuellen Handlungen lebenslange Haft. Auch Menschen, die in Verbindung mit Homosexuellen stehen und diese nicht bei der Polizei melden, drohen lange Haftstrafen. Ein herber Rückschlag für den Kampf für mehr Gleichberechtigung. Und es kam noch härter: Am Dienstag veröffentlichte das ugandische Boulevardblatt The Red Pepper die Namen von 200 bekennenden Homosexuellen, die nun in Gefahr sind, unter ihnen auch der Schwulenrechtler Pepe Julian Onziema.

Bereits 2009 wurde ein erster Gesetzesentwurf im Parlament vorgelegt. In diesem war für homosexuelle Handlungen sogar die Todesstrafe vorgesehen. Doch auf den internationalen Druck hin wurde diese wieder gestrichen. Präsident Museveni ließ sich mit der Unterzeichnung des Gesetzes Zeit. Er beauftragte Wissenschaftler nach der Ursache für Homosexualität zu forschen. Sie kamen zu dem Schluss, es handle sich nicht um eine Krankheit oder genetische Ursache, sondern sei durch Sozialisation bedingt. Museveni ging sogar so weit zu sagen, es sei der schlechte Einfluss des Westens.

Nicht nur die freie Liebe wird nun weiter unterdrückt, internationale Organisationen haben die Sorge, dass HIV-infizierte Homosexuelle keine medizinische Versorgung erhalten.

Momentan steht Uganda wegen des Gesetzes im Mittelpunkt. Doch es ist nur eines von 37 afrikanischen Ländern, in denen Homosexualität unter Strafe steht, in denen Menschenrechte missachtet werden.

Vanessa Maly

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