Hilfsorganisation versus Bonzen-Banker

Hilfsorganisation versus Bonzen-Banker

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Der schmalzhaarige Banker fährt also mit seinem Ferrari in das afrikanische Dorf. Vor Ort überfährt er fast eine Ziege. Dann nimmt er den Ärmsten der Armen das Essen weg, entreißt es sogar Kinderhänden. Kritiker sagen, es ist zu übertrieben provokant. Jedoch wirbt das Hilfswerk für die Volksinitiative „Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln“. Die Idee für die Initiative stammt von den Jugendsozialist_innen der Schweiz (Juso). „Wir wollen den Leuten mit dieser Kampagne die Augen öffnen. Die Gier der Banker ist so gross, dass sie sich noch an den Ärmsten dieser Welt bereichern“, sagt Andrea Arezina von Solidar Suisse.

Der Art Director Stephan Huwyler sagt zu dem Spot: „Die südafrikanische Bevölkerung hat extrem neugierig auf den Ferrari reagiert, von allen Seiten sind Leute herbeigeströmt“. Das Auto wurde auf einem Tieflader ins eine Stunde von Kapstadt entfernte Dorf gebracht. Besonders die enormen Unterschiede sollten effektiv dargestellt werden. Das scheint ihm gelungen zu sein, denn Kritik gab es schon von Seiten der FDP-Nationalrätin Doris Fiala. „Die Werber glauben wohl, dass eine Botschaft ohne übertriebene Provokation nicht mehr ankommt. Das stimmt mich als PR-Beraterin nachdenklich.“, kritisiert sie. Das Image aller Banker und somit einer ganzen Berufsgruppe wird in den Schmutz gezogen. Angestellte des Schweizer Bankensektors wollten den Spot nicht einmal kommentieren.

Ist der Spot wirklich zu provokant, zu generalisiert und zu übertrieben? Oder ist er, gerade weil er provokant und übertrieben ist, so gut?

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Denise Pitner

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