Internationaler Nelson Mandela Tag in Berlin

Internationaler Nelson Mandela Tag in Berlin

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Seit 2009 begeht die internationale Gemeinschaft am 18. Juli zu Ehren Nelson Mandelas einen Gedenktag. Am Internationalen Nelson Rolihlahla Mandela Tag wird seine Rolle im Kampf für die Befreiung und die Einheit Afrikas gewürdigt.

Foto: Afrika Medien Zentrum

Am 18. Juli 2014, Nelson Mandelas Geburtstag, wird weltweit der Internationale Nelson Mandela Tag gefeiert. Auch in Berlin fanden eine Reihe von Veranstaltungen der Südafrikanischen Botschaft in Zusammenarbeit mit dem Maritim Hotel und SOS Kinderdörfern statt. Die Zeremonie begann um 13 Uhr mit der Einweihung einer Sitzbank im Tiergarten neben dem bereits im letzten Jahr gepflanzten Mandela Baum. Auf dem Programm standen eine afro-musikalische Darbietung des Chors aus Mitarbeiter_innen der Botschaft, Ansprachen durch den Botschafter S.E. MA Stofile und die Minister für Umwelt, Kultur und Bildung Berlins. Der Chor las zur Melodie der Nationalhymne Südafrikas einen Ausschnitt von Mandelas legendärer „I am prepared to die“-Rede („Ich bin auf das Sterben vorbereitet). Der  Südafrikanische Botschafter begrüßte die Gäste und erklärte die Bedeutung des Internationalen Mandela Tages. Stofile betont, dieser Tag solle nicht nur der Erinnerung an Nelson Mandela dienen: Es wird dazu aufgerufen, 67 Minuten lang – symbolisch für die 67 Jahre, die Mandela für Gleichheit und Menschenrechte gekämpft hat – gute Taten im Sinne Mandelas zu verrichten. Der Botschafter gab bekannt, dass der Weg, der an der Nelson Mandela Bank und dem sogenannten Freiheitsbaum verläuft, in fünf Jahren in Nelson Mandela Allee umbenannt wird. Er hofft, dass diese Bank, als Ort der Erinnerung, die darauf sitzenden Leute zu Gesprächen über Mandela und seine Taten inspiriert.

Im Anschluss wurde zu einem klassischen Konzert und einer Fotoausstellung im Maritim Hotel geladen. Der südafrikanische Opernsänger July Zuma gab gemeinsam mit dem Pianisten Markus Zugehör und dem Cellisten Frank S. Dodge unter anderem Stücke Tschaikowskis und Händels zum Besten. Anlässlich des Mandela Tages waren 14 streng limitierte Fotografien von Matthew Willman sehen. Willman wurde 2004 von der Mandela Stiftung beauftragt, mithilfe seiner Fotografie private Momente des ehemaligen Präsidenten festzuhalten. Im Rahmen der Veranstaltung gab es außerdem eine Tombola, deren Erlös den SOS Kinderdörfern zugute kommt.

Nelson Mandela ist ein weltweites Symbol für gewaltfreies Streben nach Freiheit und für Versöhnung. Er wurde am 18. Juli 1918 in einem kleinen Dorf namens Mvezo in Südafrika geboren. Mandela kämpfte seit den 1940ern gegen die politische, soziale und wirtschaftliche Ungleichheit zwischen der Weißen und Schwarzen Bevölkerung in Südafrika. Schnell entwickelte er sich zu einem der führenden Widersacher der nach 1948 eingeführten Apartheidspolitik. Nach mehreren Prozessen wurde er schließlich 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt, aus der er erst 1990 nach massivem internationalen Druck wieder entlassen wurde. Sofort setzte Mandela sich für Versöhnung und die Aufhebung des Apartheidregimes ein, wofür er 1993 zusammen mit dem damaligen Staatspräsidenten Frederik de Klerk den Friedensnobelpreis erhielt. Bei den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika 1994 bekam seine Partei ANC die absolute Mehrheit; Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas ernannt und behielt das Amt bis 1999 inne. Danach trat er weiterhin in der Öffentlichkeit auf, zuletzt auf der Schlussfeier der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika. 2011 zog er sich schließlich zurück in sein Heimatdorf und starb am 5. Dezember 2013.

Wie ein Vertreter des Umweltministeriums es treffend formulierte: „Wenn ich das so sagen darf: Mandela gehört nicht Südafrika. Er gehört nicht Afrika. Mandela ist eine globale Persönlichkeit und seine Botschaft ist für alle.“

Takeh Ethel-Dreder Asheh und Antonia Below

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