CONCERNING VIOLENCE – Neun Szenen der anti-imperialistischen Selbstverteidigung

CONCERNING VIOLENCE – Neun Szenen der anti-imperialistischen Selbstverteidigung

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"Concerning Violence", der Doku-Essay über die afrikanischen Befreiungsbewegungen des schwedischen Regisseurs Göran Hugo Olsson, ist der diesjährige Gewinner des entwicklungspolitischen Sonderpreises "CINEMA fairbindet" der Berlinale. Im Rahmen einer Roadshow wird der Film nun in mehr als 20 deutschen Städten zu sehen sein.

Foto: Day Three, 2009. Colour study, Curzon Soho von anthony lui/ flickr, CC BY-SA 2.0

In seinem polarisierenden Hauptwerk „Die Verdammten dieser Erde“ erläuterte Frantz Fanon seine Ideen und Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Kampf gegen Imperialismus und Kolonialismus. Der anti-kolonialistische Text, welcher in den 60er Jahren für Aufruhr sorgte und in Frankreich sogar verboten wurde, dient nun dem schwedischen Filmemacher Göran Olsson als Grundlage für seinen Dokumentarfilm „Concerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defense“.

Hierbei wirft er einen Blick auf die Unabhängigkeitskämpfe verschiedener afrikanischer Staaten während der 60er und 70er Jahre. Neu entdecktes Archivmaterial, zwischen 1966 und 1984 von Fernsehjournalisten aufgenommen, wurde mit der Stimme der Sängerin Lauryn Hill (The Fugees) unterlegt. In neun zusammenhängenden Kapiteln lässt der Regisseur die Videoaufnahmen für sich selbst sprechen und setzt sie, unter Verwendung Fanons eigener Worte, in einen Kontext. Aufnahmen von der Befreiungsbewegung in Angola und dem Unabhängigkeitskampf in Guinea-Bissau stehen dokumentarischen Bildern von schwedischen Missionaren in Tansania und einem Streik in einer Mine in Liberia gegenüber. Hill, die hier als Erzählerin fungiert, verleiht dem Film durch ihre rhythmische, vom Rap beeinflusste Sprechweise einen zeitgenössischen Anstrich.

Göran Hugo Olsson ist seit 1999 Mitglied der Chefredaktion von Ikon South Africa, einer Dokumentationsplattform von Regisseur_innen in Kooperation mit der South African Broadcasting Corporation. Schon seinen letzten, vielfach ausgezeichneten Film „The Black Power Mixtape 1967-1975“ widmete er einem afrikarelevanten Thema, nämlich der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Am 17. August wird er im Rahmen der Auftaktveranstaltung der „CINEMA fairbindet“ Roadshow im Berliner Kino Arsenal persönlich zugegen sein, um „Concerning Violence“ zu präsentieren. Ebenfalls als Gast erwartet wird Wieland Spreck, Leiter der Sektion Panorama der Berlinale. In den darauffolgenden Tagen wird Olsson seinen aktuellen Film in weiteren Städten vorstellen, darunter Bonn Düsseldorf, Hannover und Hamburg.

Judith Barth

 

Foto: Day Three, 2009. Colour study, Curzon Soho von anthony lui/ flickr, CC BY-SA 2.0

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