Mit der Sonne im Herzen – Vive l’Afrique feiert die kulturelle Vielfalt

Mit der Sonne im Herzen – Vive l’Afrique feiert die kulturelle Vielfalt

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Am Sonntag, den 10. August 2014, lud Profolk e.V. im Labsaal in Berlin-Lübars zum Festival Vive l'Afrique ein. Zahlreiche Besucher kamen, um gemeinsam zu singen, zu lachen, zu tanzen und bei traditionellen Speisen die afrikanische Lebenskultur zu feiern.

Foto: Ahoi artist + events

Bei blauem Himmel und schönem Wetter besuchten im August mehr als 250 Interessierte die Veranstaltung Vive l’Afrique. Aber nicht nur die Sonne am Himmel schien – das für das Festival entworfene Bühnenbild des Künstlers Bassirou Sarr strahlte mit dem Himmelskörper um die Wette, „sodass die Sonne nicht nur in Afrika scheint, sondern auch in unseren Herzen“, erklärt Mahide Lein, die für die musikalische Leitung des Festivals verantwortlich war.

Auf die Frage nach dem Ursprung des Festivals erklärt sie, dass der Bezirk Reinickendorf sich bis zum Jahr 1990 unter französischer Besatzung befunden habe. Durch die Hilfe der Alliierten am Wiederaufbau der Stadt hätten die Berliner_innen ein verstärktes Interesse an der französischen Kultur entwickelt. Das Motto: Leichtigkeit und südländische Lebensart anstelle des Lebensbildes der Nazi-Zeit. Blieb das Interesse zunächst ausschließlich auf Frankreich gerichtet, mischten sich später auch Einflüsse aus anderen frankophonen Ländern hinzu. Durch die Unabhängigkeit der ehemaligen französischen Kolonien und ihr wachsendes, kulturelles Selbstbewusstsein seien außergewöhnliche, musikalische Verschmelzungen entstanden. Diese häufig noch unentdeckte Vielfalt wollte Vive l’Afrique allen Interessierten präsentieren.

Unter den auftretenden Musiker_innen befand sich allerdings auch eine nicht-frankophone Musikerin: Martha Teferra Mekonnen. Die in Äthiopien geborene Tochter des berühmten Pianisten Teferra Mekonnen hat in Addis Abeba die Yared-Musikschule besucht. Seit 2010 lebt sie in Berlin und präsentierte im Rahmen des Festivals amharische Volkslieder auf der Krar. Das äußerst seltene, der Harfe ähnelnde Instrument aus dem Gebiet der Amhara und Tigray entführt den Zuhörer in außergewöhnliche, wundersame Klangwelten.

Martha-Teferra-Mekonnen_vive-l'afrique-2014_by-AHOI-Mahide

Aber auch so bekannte Gesichter wie die Band Lanaya (übersetzt: Vertrauen) brachten das Publikum mit furiosen Rhythmen zum Tanzen. Im letzten Jahr gewann die dynamische Gruppe mit ihrer bunten Mischung aus modernen Stilelementen und traditionellem Liedgut zwei der begehrtesten Wold Music Preise überhaupt: den Sharq Taronalari in Usbekistan und den Creole in Berlin Brandenburg.

Mit einem aufregenden Mix aus Berber- und Popmusik auf den nordafrikanischen Instrumenten Gembri, Karkabou und Darbouka konnte Gnawah Symphony aus Marokko begeistern. Lampedusa in Berlin waren aus aktuellem Anlass mit einem Infostand und Innocent’s Reggae Song vom Oranienburger Platz vertreten und auch das 2002 ins Leben gerufene Musikprojekt 45h ASUKATEN & XP aus dem Senegal gab sich die Ehre.

„Das Festival ist wunderbar angekommen, können wir stolz sagen“, äußert sich die Geschäftsführerin Die hohen Besucherzahlen und die ausgelassene Stimmung sprechen ebenfalls für sich: Das Festival Vive l’Afrique war ein voller Erfolg und wird im kommenden Jahr wieder stattfinden!

 

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