Wades Rede: zwischen Drohung und Versprechen

Wades Rede: zwischen Drohung und Versprechen

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Der senegalesische Machthaber machte seine erste offizielle Anrede, drei Wochen nachdem die Unruhen anfingen, die Dakar seit Juni beschäftigen. Somit gibt Wade Zuckerbrot und Peitsche an alle. Aber besonders die Jugend aus Senegal, die an den Ereignissen vom 23. und 27. Juni beteiligt war, erhält einen besonderen Stellenwert in seiner Rede. Die jugendliche Bevölkerung sowie die Opposition demonstrierten gegen den von Wade präsentierten Gesetzesentwurf zur Verfassungsänderung. Die Spannung nahm zudem nie ab, da die Bevölkerung mit der häufigen Unterbrechung der Stromversorgung zu kämpfen hatte. Der achtzigjährige Präsident verurteilte „gewalttätige Demonstrationen“, die sich gegen die Idee der Demokratie stellen und mahnte die Opposition, die diese gewaltigen Demonstrationen vom Juni diesen Jahres organisierten.

Außerdem machte der Präsident einige Versprechungen, um die Opposition zu beruhigen. Wade schlug vorgezogene Wahlen vor, d.h. inzwischen nächsten 40 bis 60 Tagen. «Wenn die Opposition es eilig hat und sicher ist, dass sie die Mehrheit erhalten wird, kann ich Präsidentschaftswahlen im Voraus organisieren“ erklärte er, obwohl er sicher ist, die Wahlen zu gewinnen. Wie senegalesischen Internetplattform Seneweb ironisch wiedergab, machte er weitere „großartige Verspechen“ an die gesamte soziale Schicht und versprach u.a. die Schaffung neuer Arbeitsplätze für die Jugend.

 

FA 15.07.11

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