WWF Afrika: China im Griff

WWF Afrika: China im Griff

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Das ursprünglich geplante Motto „Afrika als Kontinent mit Zukunft“ wich im Laufe des Forums dann doch eher kritischen Diskursen. Ein Schwerpunkt bildete die Frage nach dem afrikanischen Arbeitsmarkt. Trotz steigender Wachstumsraten mangele es insbesondere an Arbeitsplätzen. Unternehmer Aliko Dangote will auf die Nahrungsmittelindustrie setzen. Hier möchte er allein in Nigeria 180.000 neue Jobs schaffen, sagte er während des Forums. Des Weiteren hieß es, Afrika dürfe nicht auf Investitionen aus dem Ausland warten. Man forderte die Banken dazu auf, Möglichkeiten zu entwickeln, Kredite auch für Klein- und mittelständische Unternehmen erreichbar zu machen. Die Investition von innen sei ein wichtiger Weg für die Zukunft.

Auch die Beziehung von Afrika und China wurde ausführlich diskutiert. Stellvertretend für China war Ministerpräsident Li Keqiang angereist. Li sicherte eine Partnerschaft mit dem Kontinent und einzelnen Staaten zu und verwies auf sein Interesse in die Investition in Infrastrukturprojekte wie dem Ausbau der Netzwerke von Schnellstraßen und Hochgeschwindigkeitszügen. Des Weiteren informierte Li über die Erhöhung chinesischer Kredite von 20 auf 30 Milliarden US-Dollar und die Aufstockung des chinesischen Entwicklungsfonds um weitere zwei Milliarden US-Dollar. Der Frage, ob sich Afrika in Bezug auf China nur in neue Abhängigkeiten begäbe, begegneten die afrikanischen Vertreter ablehnend: Afrika sei selbstbewusst genug. Man sei überzeugt von einer Langzeitbeziehung mit China und könne seine Rohstoffe verteidigen, hieß es von Nigerias Finanzministerin Okonjo-Iweala.

Das Weltwirtschaftsforum ist eine unparteiische, gemeinnützige Organisation zu deren Treffen international führende Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektuelle und Journalisten zusammenkommen, um über aktuelle globale Fragen, dazu zählen neben der Wirtschafts- auch die Gesundheits- und Umweltpolitik, zu diskutieren. Die Veranstaltungen sind aber auch starker Kritik ausgesetzt. So gilt das Forum als Symbol für den Kapitalismus aufgrund fehlender Souveränität teilnehmender Wirtschaftsvertreter.

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