Sportliche Integration

Sportliche Integration

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Passend zur Fußball EM in Frankreich finden diesen Sommer zum wiederholten Male verschiedene interkulturelle Fußballturniere in Deutschland statt. Alle haben ein gemeinsames Ziel: Den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung.

Das Interkulturelle Fußballturnier in Berlin-Wedding, Foto: NARUD

Am 10. Juni fand das Eröffnungsspiel der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft in Paris statt. Doch nicht nur in den großen Stadien Frankreichs sind die Europäer im Fußballfieber. Auch im kleineren Rahmen finden derzeit deutschlandweit einige Fußballturniere statt. Hierbei geht es nicht vorrangig ums Gewinnen – vielmehr steht der integrative Austausch der interkulturellen partizipierenden Teams im Vordergrund.

Den Anfang macht das „Football for Famine Relief“ Turnier am 25. Juni von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr auf dem Reinickendorfer Sportplatz in Berlin. Organisiert wird es von der Berliner International Community Church zugunsten von World Vision Deutschland. Anmelden konnte sich jeder, der acht Jahre oder älter ist. Ob als Team oder alleine, die Mannschaften konnten sich auch spontan formieren. Einen Preis gibt es hier nicht nur für die beste sportliche Leistung, sondern vor allem für das Sammeln von Spenden. Jedes Team wird dazu aufgerufen, Freunde und Bekannte zum Spenden zu animieren. Der größte Erfolg hierbei wird prämiert. Unterstützt wird damit das Lalo Assabi Projekt von World Vision in Äthiopien. Knapp die Hälfte der Bevölkerung dort ist unterernährt. Mit den Spenden sollen Kleinbauern geschult und hochwertiges Saatgut verteilt werden. Das Turnier nutzt den sportlichen Rahmen zur nachhaltigen Förderung von Entwicklungsprojekten.

Während beim „Football for Famine Relief“ das Spenden im Vordergrund steht, geht es bei den nächsten beiden Turnieren vorrangig um die Förderung der Integration von Ausländern in Deutschland durch den Sport. Beim „Money Gram Cup der Nationen“, der erstmalig stattfindet, haben sich in sechs Vorrunden in verschiedenen deutschen Großstädten bereits die zwölf besten Teams durchgesetzt. Am 26. Juni treten sie ab zehn Uhr auf dem Gelände der Eintracht Frankfurt in Frankfurt am Main gegeneinander an. Die Teilnehmer sind vor allem Fußballteams mit Migrantenhintergrund und Flüchtlingsmannschaften, die gezielt angesprochen wurden. Der Geldpreis von 2.000 Euro für den Gewinner wird aufgeteilt: Die Hälfte geht ans Team selbst und der andere Teil wird in ihrem Namen an wohltätige Organisationen gespendet. Durch ein Public Viewing zum EM-Achtelfinale wird das Turnier mit der EM verbunden.

Am 16. Juli geht es dann mit dem 7. Interkulturellen Fußballturnier, wieder in Berlin, weiter. Organisiert vom Network for African Rural and Urban Development (NARUD), der sich für die Integration der afrikanischen Diaspora vor allem im Berliner Stadtteil Wedding einsetzt, treten interkulturelle Teams auf dem NNW-Platz in Gesundbrunnen unter dem Motto „Solidarität mit den Geflüchteten – Jetzt!“ gegeneinander an. Die Eröffnung erfolgt durch den Bezirksbürgermeister von Mitte, Herrn Hanke. Das Rahmenprogramm bietet durch Ausstellungen Denkanstöße zum Thema Migrations- und Integrationspolitik, Partizipation und Entstehung von Vorurteilen und Rassismus.

Durch die Teilnahme und die Einbeziehung von Teams verschiedener Herkunft an den Turnieren wird durch den Fußball ein Rahmen geboten, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und sich ohne die sprachliche Barriere durch den Sport zu verständigen. Fairplay und ein respektvoller Umgang können von sportlicher Seite auf das gesellschaftliche Miteinander übertragen werden. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist kostenfrei.

Sandra Tebroke