Findet #BringBackOurGirls ein Ende?

Findet #BringBackOurGirls ein Ende?

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Die im April 2014 entführten Schülerinnen in Nigeria sind noch immer verschwunden. Neue Verhandlungen lassen die Hoffnung auf eine baldige Freilassung aufkeimen.

Sechs Monate ist es her, dass mehr als 200 Schülerinnen der Chibok Government Secondary School in Nigeria von der Terror-Gruppe Boko Haram entführt und an einen unbekannten Ort gebracht worden sind. Das ungewisse Schicksal der Mädchen bewegte weltweit. Hunderttausende, darunter viele Prominente wie Michelle Obama und Nobelpreisträgerin Malala Yousagzai zeigten öffentlich Solidarität mit den Familien der Entführten und beteiligten sich an der Kampagne #BringBackOurGirls. Doch mit der Zeit nahm die Medienpräsenz der Tragödie rasch ab und auch die öffentliche Solidarität verlor sich in den nachkommenden Ereignissen wie Palästina-Konflikt, Ebola und Fußballweltmeisterschaft. Die Mädchen aber bleiben aber verschwunden – bis heute.

Bei geheimen Gesprächen im Tschad zwischen Vertreter_innen der nigerianischen Regierung und der Boko Haram am 17. Oktober 2014 sollen sich die Parteien auf eine vorläufige Waffenruhe geeinigt haben. Auch die Freilassung der entführten Schülerinnen sei Thema gewesen. Boko Haram versicherte, dass alle Mädchen am Leben seien, lies Nigerias Regierungssprecher verlauten.

Hoffnungen auf ein Ende der Gefangenschaft machten Ende letzter Woche vier aufgetauchte Mädchen in Kamerun, die zu den verschleppten Schülerinnen gehören und sich aus dem Gefangenenlager befreien konnten. Sie berichteten von täglichen Misshandlungen und Vergewaltigungen durch Boko Haram Kämpfer. Sie fordern eine schnelle Befreiung der anderen Mädchen und gaben Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort.

Welche Vereinbarungen Nigeria mit den Extremisten verhandelt hat und welche Zugeständnisse Nigeria machen musste, ist bisher noch nicht bekannt. Fest steht, dass Boko Haram die Freilassung hochrangiger Kämpfer aus nigerianischen Gefängnissen fordert und Nigeria sich bei Verhandlungen erpressbar macht. Ein Etappensieg für die Terror-Gruppe.

Wann der Waffenstillstand beginnt und vor allem wann die entführten Schülerinnen frei kommen, darüber gibt es noch keine Informationen. Von Seiten der Boko Haram wurde noch keine Bestätigung einer Einigung öffentlich.

Anmerkung vom 24. Oktober 2014:
Trotz vereinbarter Waffenruhe wurden am 23. Oktober 2014 erneut Mädchen bei einem Angriff der Boko Haram im Nordosten Nigerias entführt. Die Zahl der Frauen schwankt in den Berichterstattungen vor Ort zwischen 25 und 60. Diese und weitere Überfälle auf Dörfer in den letzten Tagen sprechen nicht gerade für einen einvernehmlich beschlossenen Waffenstillstand.

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