Einbruch in die kamerunische Botschaft
Die politische Unzufriedenheit schwappt bis nach Berlin
In der Nacht vom 26. auf den 27. Januar meldete sich eine unbekannte Person bei der Berliner Polizei und berichtet von einem Einbruch in die kamerunische Botschaft. Gegen 3:15 Uhr eilen Polizeibeamte daraufhin nach Berlin -Westend. Nach einer Absprache mit dem Botschafter betreten sie das Gebäude und treffen dort im Keller auf eine Gruppe von acht Menschen. Eine Frau und sieben Männer zwischen 24 und 48 Jahren hatten sich aus politischer Motivation heraus gewaltsam Zugang zum Gebäude verschafft. Auch in Paris stürmten etwa 50 Personen die diplomatische Vertretung Kameruns. Es handelte sich um Aktivist*innen der Oppositionspartei MRC (Bewegung für die Wiedergeburt Kameruns), die seit den Präsidentschaftswahlen vergangenen Dezember immer wieder gegen die Regierung unter Paul Biya demonstrieren. Auch im Land selbst gab es zahlreiche Demonstrationen, die teils mit vielen Festnahmen beendet wurden. Auslöser waren die Ergebnisse der Wahlen, die Oppositionsführer Maurice Kamto öffentlich angefochten hatte. Grund für die Demonstrationen vor den Botschaften waren offenbar die jüngsten Überlegungen der Regierung, die Oppositionspartei angesichts der fortwährenden politischen Unruhen zu verbieten.
Die Berliner Gruppe wurde freigelassen, nachdem die Polizei ihre Personalien aufgenommen hatte. Nun laufen gegen sie Ermittlungen des Landeskriminalamtes wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch.
Ameyo Dick