Kenianische Truppen stoßen nach Somalia vor
Die Mitglieder der Al-Shabaab-Milizen werden mehrerer Fälle von Kidnapping verdächtigt, darunter die Entführung zweier spanischer Mitglieder der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen aus dem Flüchtlingslager Daadab, sowie die Verschleppung zweier Touristinnen aus Beach Resorts in Kenia.
Sollten diese Berichte stimmen, so ein somalischer Diplomat, wäre dies eine ernste Verletzung der territorialen Souveränität Somalias.
Der BBC liegt der Bericht eines Augenzeugen vor, der etwa 25 bewaffnete Fahrzeuge mit kenianischen Soldaten und Panzer in der somalischen Stadt Dhobley gesehen haben will. Außerdem wurden nach Angaben eines Reporters auch Helikopter gesichtet.
Abdi Yusuf, Militärbefehlshaber in Somalia, sagte gegenüber Reuters, Flugzeuge hätten zwei Al-Shabaab-Basen in Südsomalia angegriffen, er könne aber nicht sagen, ob dies kenianische Maschinen gewesen seien. Er wies auch auf die militärische Zusammenarbeit der beiden Länder hin im gemeinsamen Bestreben, Al-Shabaab aus der Region zu vertreiben. Dessen Führer, Scheich Hassan Turki dagegen schwor die kenianischen Truppen zurückzuschlagen.
Kenias Verteidigungsminister Yusuf Mohammed Haji sagte: „Wenn man von einem Feind angegriffen wird, darf man ihn verfolgen, bis man ihn zu fassen bekommt. Und wir werden sie bis weit hinter unsere Grenze zurückschlagen.“ Laut dem BBC-Korrespondenten Bill Ross betont hingegen die somalische Regierung, man könne die Angelegenheit auch ohne militärisches Eingreifen Kenias in den Griff bekommen.
Viele Kenianer befürchten eine Ausweitung des Konflikts in Somalia auf ihr Land und ernste Auswirkungen auf den Tourismus. Das britische Außenministerium hat bereits eine Reisewarnung für die Gebiete nahe der somalischen Grenze ausgesprochen.
SEhr, 17.10.11