#KillTheBill Demonstration am Samstag in Berlin

#KillTheBill Demonstration am Samstag in Berlin

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Wer sich noch mit einem Redebeitrag an der Demonstration gegen das Anti-LGBT+ Gesetz in Ghana beteiligen möchte, kann sich bei den Veranstaltern noch anmelden. © LGBT Rights Ghana
Wer sich noch mit einem Redebeitrag an der Demonstration gegen das Anti-LGBT+ Gesetz in Ghana beteiligen möchte, kann sich bei den Veranstaltern noch anmelden. © LGBT Rights Ghana

Am 5. Februar findet unter dem Titel #Kill The Bill eine Demonstration vor der ghanaischen Botschaft in Berlin statt. Der Protest richtet sich gegen die Einführung des vieldiskutierten Anti-LGBT+ Gesetzes in Ghana.

Ghanas Parlament debattiert bereits sehr November 2021 über eines der schärfsten Anti-LGBT+ Gesetze weltweit. „Gesetz zur Förderung ordentlicher menschlicher Sexualrechte und ghanaischer Familienwerte“ lautet der Gesetzentwurf, dessen Titel genau so umfassend ist, wie die geplanten Verbote:

Gleichgeschlechtlicher Sex soll mit bis zu fünf Jahren Gefängnisstrafe geahndet werden. Auch öffentliche Zärtlichkeiten zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren sollen unter Strafe gestellt werden, ebenso wie gesundheitliche Dienstleistung für LGBT+-Personen. Das Gesetz umfasst außerdem Konversionstherapien und die strukturelle Denunziation durch Autoritätspersonen. Menschen, die sich für LGBT+-Rechte aussprechen, sollen sogar mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden können. Damit würde das Gesetz eine direkte Gefahr für die freie Meinungsbildung darstellen.

Während es sowohl in Ghana als auch in der Diaspora bereits stark kritisiert wurde, sind es besonders religiöse Autoritäten, die die Hetze gegen Homosexuelle vorantreiben – auch aus dem Ausland. Ghanas Erzbischof zum Beispiel unterstützt das Gesetz, mit dem Argument Homosexualität sei unbiblisch und unchristlich. Nur wenige ghanaische Politiker*innen stellen sich gegen die machtvollen Stimmen der Kirchen, weshalb der Widerstand besonders auf Menschenrechtsorganisationen und Aktivist*innen aufbaut. Alex Kofi Donkor, einer der bekanntesten Aktivisten Ghanas, findet es absurd, dass „ein demokratischer Staat im 21. Jahrhundert ein solches Gesetz überhaupt diskutiert“.

Nach Angaben von ghanaischen LGBT+ Aktivist*innen haben Übergriffe auf queere Personen bereits jetzt zugenommen. Als Zeichen der Solidarität und um das menschenrechtswidrige Gesetz zu verhindern, möchte ein Kollektiv von afro-deutschen, ghanaischen und bio-deutschen Menschen in Zusammenarbeit mit LGBT+ Rights Ghana ein Zeichen aus der Diaspora senden: in Solidarität mit den ghanaischen Geschwistern findet am kommenden Samstag, den 5. Februar von 14 – 17 Uhr vor der ghanaischen Botschaft in Berlin eine Versammlung statt.

Das Wichtigste in Kürze:

Wann > Samstag, 5.02.2022 – 14 bis 17 Uhr

Wo > Ghanaische Botschaft, Stavangerstraße 17-19, 10439 Berlin

> Teilnahme unter Voraussetzung der 3G-Regel und der Einhaltung von Sicherheitsabständen (1.5m)