NAFISSATOU DIALLO, alias Ophelia das

NAFISSATOU DIALLO, alias Ophelia das

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Die Mutter Adja Aïssatou besucht z.Z. Ihre Schwester in der Casamance, (Südsenegal) an der Grenze zu Guinea. Die Familie stammt aus Guinea, Tchakoule, einem kleinen idyllischen Dorf in den Bergen von Fouta Djallon (Guinea). Es ist aber auch ein sehr armes Dorf ohne fließendes Wasser und Strom und mit nur 7 festen Häusern in Beton. Eines davon wurde von der Schwester des Opfers gebaut.

Nafissatou Diallo. Sie hat als Kind die Koranschule und die öffentliche französische Grundschule besucht. Nafi, wie sie genannt wird, wird von allen als eine sehr fromme Frau in ihrer Heimat und auch in Amerika beschrieben.

Sie wurde im Alter von 15 Jahren verheiratet. Aus ihrer Ehe sind 2 Kinder entstanden: ein Junge und ein Mädchen. Der Bub starb als Kleinkind.

Nach dem Tod ihres Mannes zog Nafissatou Diallo mit ihrer Tochter zu ihrer Schwester in die USA, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Dorf versteht die Welt nicht mehr. Von den Journalisten, die ihr Dorf belagern, erfuhren sie die ganze Geschichte. Die Dorfbewohner waren bestürzt und können die ganzen Vorgänge nicht begreifen. Der Dorfälteste konnte nur das Haus zeigen, dass die Schwester gebaut hat denn Nafissatou hat seit 10 Jahren ihre Heimat verlassen und lebte zeitweise im Senegal bevor sie in die USA emigriert.

Die Mutter, die z.Zt. in der Casamance, im Süden des Landes an der Grenze zu Guinea verweilte, ist nur am weinen und beten für ihre Tochter, die in einen internationalen Skandal verwickelt ist, und wie sie sagte. Sie ist zutiefst bestürzt und unendlich traurig. Seit den Ereignissen in New York hat sie keine Nachrichten mehr von ihrer Tochter bekommen. Deshalb hielt sie während des Interviews ihr Handy in der Hoffnung, dass es klingeln wird.

Nafissafou Diallo stammt aus einer sehr religiösen islamischen Familie. Auch in der Bronx besuchte sie regelmäßig die Moschee laut den Aussagen ihrer Landsleute. Ihre Mutter mahnt sie immer telefonisch sich an den islamischen Suren zu halten. Zum ersten Mal verteidigte sie öffentlich ihre Tochter mit den Worten:

Nafissatou ist ein Mädchen, das regelmäßig also fünf Male am Tage ihr Gebet verrichtet den Ramadan oder Fastenzeit einhält. Sie ist eine ehrwürdige Tochter und stammt aus einer islamischen Gelehrten Familie, ein gutes Mädchen. Wenn es etwas Anderes gibt, dann reden sie nicht von ihr. Seit ich sie auf die Welt gebracht habe, hat sie der Familie keine Probleme verursacht. “

Nafissatous Tante fügte hinzu: „Wir machen uns Sorgen, aber die Erziehung, die sie genossen hat, zwingt uns zu glauben, dass sie wohl das Opfer ist. Wir wünschen uns, dass alles aufhört.“

Trotz allem wünscht die Familie nicht, dass DSK ins Gefängnis geht denn wie ihre Mutter sagte „Unter Menschen muss man sich Frieden wünschen egal wie der Andere sich verhält und verzeihen wie unsere Religion es verlangt.

Die Muttter, die den Schleier und den Titel von „Adja“ trägt, was bedeutet dass sie die Pilgerfahrt in den heiligen Stätten des Islams gemacht hat, hielt während des gesamten Interviews ihren Rosenkranz.

Aus der Biographie von Nafissatou Diallo ist zu entnehmen, dass sie nicht den Eindruck einer Männerverführerin oder einer eiskalten Geldjägerin und Märchenerzählerin erweckt.

Sicherlich gilt auch für DSK, den ehemaligen Chef des Internationalen Währungsfonds die Unschuldsvermutung. Aber sein Ruf als Frauenheld und die Schönfärberei von „Don Juan, séducteur, charmeur, libertin, coureur de jupons“ die mit einer Nonchalance von der französischen Presse benutzt wird, soll nicht von seinen zahlreichen außerehelichen Affären und sexuellen Belästigungen verbergen. Er entging vor drei Jahren nur knapp der Entlassung wegen seiner Liaison mit einer Untergebenen im I.W.F.

Ob schuldig oder unschuldig, dieser Skandal hat die Diskussion über Macht und Politik auf der internationalen Bühne neu entfacht und was schlimmer ist: Dieser Vorfall wird ein politisches Nachspiel haben und die Beziehungen zwischen Frankreich und das frankophone Afrika (La France-Afrique) belastet, sollte die Geschichte wahr sein. Alle Petitionen sprechen von Rassismus und kritisieren dafür die französische Presse.

Dabei sollte aber nicht das vermutliche Opfer, Nafissatou Diallo vergessen werden. Sollte sich herausstellen, dass sie die Wahrheit gesagt hat, was die amerikanische Justiz stark vermutet, wirft diese Geschichte ein trübes Licht auf alle Männer in Machtpositionen. In allen Fällen haben die beiden Protagonisten Opfer und Täter mit diesen unbegreiflichen Ereignissen ihre Ehre verloren.

 

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana

Stadträtin in Erlangen

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