Parlamentswahlen: absolute Mehrheit für Ali Bongos Partei

Parlamentswahlen: absolute Mehrheit für Ali Bongos Partei

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Wahlbeobachter der Afrikanischen Union sowie der Zentralafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft hätten laut RFI zwar einige Unregelmäßigkeiten gemeldet – unter anderem verspätet geöffnete Wahllokale und einige nicht verteilte Wahlscheine – , das Wahlergebnis aber insgesamt für „glaubwürdig“ erklärt. Ausschreitungen, wie zuvor befürchtet, hätte es keine gegeben.

Dass die Regierungspartei PDG gar eine absolute Mehrheit erreicht haben soll, wie sie am Sonntag verkündete, liegt wohl vor allem an der Opposition. Der Zeitung Jeune Afrique zufolge hätten dreizehn Oppositionsparteien die Gabuner bereits im Oktober zum Boykott der „Wahlmaskerade“ aufgerufen und sich damit schon um einen möglichen Erfolg gebracht, bevor es überhaupt losgegangen war.

Oppositionelle hatten im Vorfeld die Einführung biometrischer Wählerkarten gefordert, um die Wahlen gegen Betrug abzusichern. Hierzu hatte sich die Regierung auch bereit erklärt, jedoch wollte sie sich damit mehr Zeit lassen als bis zum diesjährigen Urnengang. In der Folge entschieden sich Teile der Opposition für den Boykott – in der Hoffnung, das Ergebnis würde dadurch seine Glaubwürdigkeit einbüßen. Das Gegenteil ist geschehen.

Die Wahlbeteiligung war, so berichten verschiedene Medien, in der Tat extrem schwach, insofern scheinen viele den Aufrufen der Opposition gefolgt zu sein. So hat RFI erfahren, dass beispielsweise in zwei Wahlbüros in der Hauptstadt Libreville gerade einmal 61 von 704 registrierten Wählern ihre Stimme abgegeben hätten.

Der aktuelle Staatspräsident Ali Bongo folgte 2009 seinem Vater Omar Bongo, der in dem westafrikanischen Land über vier Jahrzehnte lang die Zügel in der Hand gehalten hatte, als Staatsoberhaupt nach. Durch den Wahlsieg hat er, dessen Amtszeit 2016 ausläuft, das Parlament auch weiterhin hinter sich.

 

N. W., 20.12.2011

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