Sudan bombardiert Ölfelder im Südsudan
Bereits den zweiten Tag in Folge hat die sudanesische Armee Ölfelder im Südsudan bombardiert. Nach Gefechten an der Grenze zwischen den beiden Staaten, denen eine Luft- und Bodenoffensive der sudanesischen Armee voraus gegangen war, startete Südsudan einen Gegenangriff, bei dem ein Teil der von beiden Staaten beanspruchte Region Heglig eingenommen wurde, die davor unter sudanesischer Kontrolle stand. Der Konflikt bricht zu einer Zeit der diplomatischen Annäherung der beiden Staaten aus.
Ursprünglich war für den 3. April ein Besuch des sudanesischen Präsidenten Al-Bashir in Juba geplant, dieser wurde auf Grund des Konflikts nun wieder abgesagt. Bei dem Treffen sollte es um die Umsetzung einer im März verhandelten Friedensvereinbarung gehen. Diese scheint nun in weite Ferne gerückt zu sein, ein offizieller Krieg wird immer wahrscheinlicher.
Grundlegender Streitpunkt ist die ungelöste Frage um die Verteilung der Ölvorkommen Südsudans. Ein Großteil davon liegen im Südsudan, die einzige Pipeline verläuft allerdings durch den Sudan, der sich den Transport des Öls zum Hafen in Port Sudan unverhältnismäßig viel kosten lässt. Südsudan stellte daraufhin im Januar die Ölförderung komplett ein, was zwar die kompletten Öleinnahmen des Staates stoppte aber gleichzeitig die eigene Unabhängigkeit unterstrich.
UN-Generalsekretär Ban äußerte sich sehr besorgt zur Entwicklung in den beiden Ländern und forderte die Präsidenten auf, das Treffen am 3. April auf jeden Fall wahrzunehmen und auf die Ebene der Diplomatie zurückzukehren. P.W.